Kapitel 3: Ein unerwartetes Wiedersehen
Arrowhead hörte ein schönes weibliches Lachen und sah aus dem Augenwinkel eine schöne cyanblaue Stute mit bunter Regenbogenmähne von einem Balkon in die Fabrik treten.
War dies Rainbow Dash, die Leiterin der Fabrik? Das fast schon legendäre Pegasuspony, das den sagenumwobenen Ultraschall Rainboom schon als Fohlen schaffte?
Sie musste es einfach sein und sie war noch viel schöner als er sie sich vorstellte.
Arrowhead dachte sich aber, dass eine solche schöne und erfolgreiche Stute nie etwas mit einem einfachen Hauptmann anfangen würde und war dann wieder bei der Sache
„Leutnant was steht heute noch an?“
„Sir, ich empfehle zum Waffenmeister zu gehen und ihn um eine neue Waffe zu bitten. Des weiteren
schlage ich eine Führung durch die Fabrik vor, Sir. Dies würde ich mit Vergnügen übernehmen, Sir. Falls sie Hunger haben, können sie die Führungskantine aufsuchen, Sir“
„Guter Plan, wir treffen uns in einer Stunde am Sicherheitsraum für die Führung. Wegtreten!“
teilte Arrowhead mit und sah dem stolzen Hengst hinterher.
Dies ist ein mächtiger Krieger mit viel Potenzial und einer glänzenden Zukunft. Viel zu schade für diesen Ort. Jetzt wusste der Hauptmann, wen er für den nächsten Leibgardenplatz vorschlagen wollte. Dies geht natürlich erst, wenn er diesen verdammten Ort verlassen kann.
Arrowhead machte sich auf den Weg zur Werkstatt des Waffenmeisters. Diese hatte er bereits bei seinem Gang durch die Fabrik gesehen und wusste wo sie war.
Dort angekommen trat er ein und der große Raum schien verlassen zu sein.
Darin befanden sich Werkzeug, zwei Werkbänke und ein Haufen Regale voller Kisten.
„Hallo“ rief er.
„Moment, Moment ich komme gleich.“ kam von einer irgendwie vertrauten Stimme aus einem Nebenraum.
„Captain Bulletproof?“ fragte Arrowhead verdutzt als er das stolze, weise aussehende, bärtige und alte Pegasuspony aus dem Nebenraum traten sah.
„Colonel Bulletproof inzwischen und wie ich sehe bist du auch schön aufgestiegen, Arrowhead.
Wie lange ist unsere letzte gemeinsame Mission gegen die Diamantenhunde her? 10,15 Jahre?“
erkundigte er sich mit freundlicher Stimme.
„Ich weiß nicht genau, aber ich war damals noch Corporal. Aber was ich immer noch genau weiß, ist das herrliche Gefühl als ich ihre Welpen und Weibchen aufschlitze und sie nach ihren Müttern schrien. Herrliche Zeiten! In meiner Position als Leibwache der Prinzessin, so sehr ich sie auch mag, kommt man viel zu selten zu solchem Spaß. Diese Missgeburten bekamen, was sie verdienten!“ verkündete Arrowhead mit einer gefühllosen und kalten Stimme, aber überzeugt.
„Das war doch kein Spaß und der Befehl lautete ausdrücklich nur im Notfall Gewalt anzuwenden!
Wir waren dort um Verhandlungen zur Umsiedlung dieses friedlichen Stammes zu führen und nicht um Unschuldige zu töten!“ äußerte Bulletproof energisch.
„Achten sie auf ihren Ton Colonel! Ich habe einen Feind der Krone, der sich unerlaubt auf Hoheitsgebiet von Equestria aufhielt, endgültig vertrieben! Nur diese Sprache verstehen diese Ausgeburten! Wenn man sie nicht stoppt vermehrt sich dieses Ungeziefer unkontrollierbar! “ schrie Arrowhead in einer energischen, fast schon unheimlichen Stimme.
Als Soldat der königlichen Leibgarde hatte er einen besonderen Rang der ihn über die meisten gewöhnlichen Soldaten erhob. Er musste nur wenigen Rechenschaft ablegen.
„Ok Sir. Was kann ich für sie tun?“ erkundigte sich Bulletproof verängstigt. Der alte Soldat ging nächstes Jahr in Pansion und wollte nicht noch wegen mangelnden Respektes gegenüber einem Vorgesetzten vors Kriegsgericht.
„So ist es besser! Ich benötige einen neuen Taser, weil dieser verdammte Rekrut meinen weggeworfen hat! Aber seine Strafe hat er bekommen und das zu Recht!“ erklärte Arrowhead prahlerisch. In diesem Moment betrat Featherweight schwach und taumelnd die Werkstatt.
„Ah, wenn man von einer Missgeburt spricht, kommt sie auch schon, was?“ spottete der Kommandant.
„Bei Celestia was ist denn mit dir passiert, Featherweight?“ fragte der Waffenmeister seinen Schüler, stützte ihn fast schon väterlich und umschloss ihn mit einem seiner Flügel.
„I-I-I-Ich habe nicht gehorcht und wurde bestraft. Ich verdiene es auch.“ bemerkte Featherweight
schwach mit leiser Stimme und verlor erneut das Bewusstsein. Bulletproof half ihm sanft auf den Boden und deckte ihn mit einer nahe liegenden Decke zu.
„Gut selbst zurückgebliebene wie er können lernen! Ihr habt also immer noch ein Herz für Degenerierte, genauso wie früher? Dies war schon immer eure größte Schwäche. Wo ist jetzt mein Taser?“erfragte Arrowhead herabwürdigend und ungeduldig.
„Mitleid und Freundlichkeit sind keine Schwächen! Nur weil du diese Gefühle nicht empfinden kannst, ist es noch lang keine Schwäche! Diese Fähigkeiten machen gute Ponys aus und nicht Aussehen oder Verdienste! Es ist mir verdammt noch mal egal, ob ich wegen mangelnden Respekts vor ein Kriegsgericht oder gar auf das Schafott des Scharfrichters muss, aber so einem Arschloch wie dir muss man einfach mal die Meinung geigen. Hier, nimm deinen verdammten Taser und verschwinde! Brüllte das alte Pony voller Hass, warf Arrowhead den Taser vor die Hufe und wandte sich erneut dem schlimm zu gerichten Featherweight zu.
Arrowhead nahm den Taser und verließ wortlos in Gedanken die Werkstatt. Kann es sein das der alte Soldat bzgl. der Gefühle recht haben könnte? Soll er die Wachen besser behandeln?
Nein! Das Alter hat seinem einstigen Vorbild geschadet und ihn in dieses schwache und weinerliche alte Pony verwandelt! So etwas würde ihm nicht Geschehen!
Er überlegte außerdem ob er Bulletproof wegen Respektlosigkeit gegen einen Ranghöheren anzeigen solle, doch der guten alten Zeiten wegen, wollte er es nicht tun.
